Gastautorin: Carina Baldauf
Es gibt Orte, an die man immer wieder zurückkehren möchte. Die französische Atlantikküste ist einer davon – wild und rau, zugleich erfüllt von einer sanften Magie. Für Familien bietet diese Region unzählige Facetten der Natur, spannende historische Entdeckungen und Momente der Ruhe und Abenteuerlust. Entlang der Küste haben wir viele Lieblingsorte gefunden, die sowohl die Kleinen als auch die Großen begeistern: Surfspots für Kinder, eine Eco-Domain mit eigenem Bauernhof, idyllische Strände zum Muschelsammeln und ein Campingplatz im Pinienwald direkt am Meer. Neugierig?
Ein erster Stopp: Noirmoutier – eine Insel zum Ankommen in der Natur
Unser erster Halt ist die Île de Noirmoutier, ein Ort, der Natur und französisches Lebensgefühl harmonisch vereint. Schon die Anfahrt ist wie das Eintauchen in eine andere Welt. Die zahlreichen Salzgärten glitzern im Licht und das Grün der Felder bildet einen Kontrast zum Wasser. Beim Campingplatz von Huttopia angekommen, werden wir mit einem Blick auf das Meer begrüßt, eingerahmt von schützenden Pinien. Die salzige Brise und das Rauschen der Wellen begleiten uns, während wir unser Zelt beziehen – ein Ankommen, das sich sofort richtig anfühlt.
Schon morgens machen wir uns mit frischen Pains au Chocolate, die es im Resto-Camper gibt, auf zum Strand und schauen dem Wasser zu, wie es sich langsam zurückzieht. Ein Naturschauspiel, das uns alle in seinen Bann zieht und mal wieder zeigt, wie gut uns Stadtkindern der Kontakt mit der Natur tut. Wie schnell sie uns erdet, wir uns in ihr entspannen.
Das Watt zieht die Kinder magisch an, denn bei Ebbe lässt das Wasser so einige Schätze im Sand zurück. Sie sammeln mit höchstem Eifer die schönsten Muscheln, entdecken bisher unbekannte Formen und Farben – die besonderen Fundstücke werden direkt in der Brusttasche der namuk Fleecejacke verstaut.
Aber nicht nur dafür sind die namuk Fleecejacken wie gemacht: Sie sind wunderbar leicht, um unbeschwert die Natur zu entdecken und halten schön warm. Egal ob bei leichtem Wind am Meer, im schattigen Wald oder wenn es am Abend langsam kühler wird. Sie sind die Lieblingsbegleiter der Kids mit extra Kuschelgefühl.
Mittags schnappen wir uns die Fahrräder, die es bei Huttopia für alle möglichen Körpergrößen zum Ausleihen gibt, und radeln damit in die hübsche Innenstadt der Insel. Es wimmelt dort von einladenden Restaurants. Ob in der Crêperie, bei klassisch französischer Küche oder bei frischen Meeresfrüchten. Überall gibt es ein leckeres Mittagsmenü, auch für die Kinder - ein liebgewonnener Standard in Frankreich, den wir zu gerne mit nach Hause nehmen würden.
Nach einem kurzen Abstecher zum Schloss und den Salzgärten, wo das kostbare Fleur de Sel gewonnen wird, zieht es uns zurück ans Meer. Der Plage des Dames ist für Kids ideal, denn hier bleibt das Wasser flach. Hier finden wir auch die typischen Reihen der weißen Strandhäuschen - ein Motiv, das so manche Postkarte ziert.
Der Abend endet gemütlich im Camp: Während das Abendessen auf der kleinen Gasplatte köchelt, genießen wir den Blick auf den rosafarbenen Himmel, der sich im Meer spiegelt. Es ist noch Zeit für eine letzte Runde Kniffel unter freiem Himmel, bevor uns das sanfte Rauschen der Wellen in den Schlaf wiegt.
Nächster Halt: Pornic – Austernbänke und die besten Moules Frites der Region
Unser nächster Halt ist Pornic, eine kleine Küstenstadt in der Region Loire-Atlantique. Sie hat sich ihren ursprünglichen Charme bewahrt und begeistert damit Familien. Etwas außerhalb versteckt sich im Dörfchen La Fontaine aux Bretons ein echter Geheimtipp: die Eco Domaine de la Fontaine. Einst ein Kloster, ist sie heute ein moderner Bauernhof mit Tieren und eigenem Garten, dessen Obst und Gemüse in der hauseigenen Küche in köstliche Gerichte verwandelt werden. Familien können zum Übernachten zwischen klassischen Hotelzimmern und großzügigen Apartments wählen.
Überall zwischen Lavendelbüschen voller Schmetterlinge und Obstbäumen gibt es im Schatten ein schönes Plätzchen, wo man die Köstlichkeiten de la Maison probieren kann. Säfte aus den Früchten der Farm, ein veganes Menü mit Gemüse aus den Beeten nebenan und zum Dessert Bio-Eis aus der Region. Für les Parents gibt es Wein aus eigenem Anbau.
Die Kids lieben es, gleich in der Früh in ihre kuscheligen namuk Fleecejacken zu schlüpfen und beim Tiere füttern zu helfen. Es gibt Hasen, Meerschweinchen, Gänse, Enten, Hühner, Schafe, Schweine, Ziegen und alle haben richtig großen Hunger. Zusammen mit den Bauern geht es von Wiese zu Wiese, bis alle versorgt sind. Über den Tag wird auf der Spielwiese getobt, im Pool gebadet oder am Plage aux Bretons - direkt vor der Haustür und über die Austernbänke geklettert.
Wer Lust auf einen kulturellen Ausflug hat, sollte Saint-Nazaire besuchen. In dieser Hafenstadt an der Mündung der Loire gibt es Spannendes zu entdecken – etwa das Escal’Atlantic, wo Familien in die Geschichte der Ozeandampfer eintauchen. Ein weiteres Highlight ist das U-Boot Espadon, das einen einzigartigen Einblick in die Unterwasserwelt bietet. Doch auch ohne große Ausflüge bleibt Pornic ein Ort, an dem die Nähe zur Natur und das einfache Leben am Meer den Alltag vergessen lassen.
Um den Tag zu verabschieden, lohnt sich der Weg zur Strandbar „Le Papagayo“ am Plage du Portmain. Zum Wellenrauschen in der Hängematte schaukeln, die besten Moules Frites und das „Menu Enfants“ genießen, während der Sonnenuntergang einfach niemals langweilig wird.
Île d'Oléron in Charante-Maritime: Nachhaltig erholsam
Weiter gehts zur Île d'Oléron „Die Leuchtende“ – wie der Name der zweitgrößten französischen Insel in Europa lautet – liegt südlich von La Rochelle und ist über eine fast 3 Kilometer lange Brücke zu erreichen. Es ist wohl auch das magische Licht, das viele Künstler auf die Insel zieht und zu wundervollen Werken inspiriert, die in den zahlreichen Ateliers und Boutiquen angeboten werden.
Diese Atlantikinsel ist für ihren nachhaltigen Tourismus bekannt. Man spürt auch sofort, warum die Natur so schützenswert ist: Weite, weiße Sandstrände, malerische Blütenpracht, insbesondere Mimosen und eine reiche Vogelwelt prägen die Insel.
Unser Lieblingsplatz ist das Hotel Ile de Lumiere, das außerhalb des lebhaften Hafenortes La Cotinière liegt und direkten Meerblick sowie absolute Naturnähe bietet. In den maritim eingerichteten Familienzimmer kann man von den Terrassen den Atlantik sehen, einige haben auch kleine Kochmöglichkeiten und Grillplätze mit den „pieds dans l’eau“.
Wer Wellen sucht, um mit der Familie das Abenteuer Surfen zu starten, für den ist der Plage de Vertbois im Südwesten der Insel ein Paradies. Der feine Sand und die weiten Wellen bieten die perfekte Bühne für das erste Mal auf dem Surfbrett oder das Üben der neuesten Tricks. Direkt gegenüber lehrt der Oléron Surf Club die Kunst des Wellenreitens. Passende Ausrüstung dafür kann man sich beim nahegelegenen Surf-Verleih kostengünstig ausleihen.
Und wenn die Sonne langsam tiefer sinkt, kommt die rollende Snackbar „Le Bus“ am Strand vorbei. Hier, zwischen salziger Luft und Sand unter den Füßen, genießen wir mit der Familie einfache, aber köstliche Gerichte und beobachten den Himmel, der in den schönsten Farben leuchtet. Ein perfekter Abschluss nach einem Tag voller Abenteuer auf dem Wasser.
Chapeau, liebe Atlantikküste! Wir sind tief beeindruckt von deinem authentischen Charme, der Natur, dem köstlichen Essen und der unvergleichlichen Leichtigkeit des französischen Lebensstil. Unsere Familienzeit hier zu verbringen, ist kostbar und zwar für uns alle.