Tief im Wald, dort wo das Licht durch das Blätterdach tanzt, Wurzeln sich wie kleine Brücken aus der Erde winden und das Moos sich weich an die Füsse schmiegt, wartet ein besonderer Ort. Einer, der nach Abenteuer riecht – nach Rinde, Erde und Fantasie. Genau hier, wo der Boden uneben ist und kleine Höhlen zwischen den Wurzeln schlummern, entsteht ein neues Zuhause: für Waldbewohner, die man nur mit dem Herzen sieht – eine Zwergenhütte.
Die Idee dazu? Die schlummert schon lange irgendwo zwischen Kindheitserinnerung und LandArt. „Wahrscheinlich haben ja sogar unsere Grosseltern schon Zwergenhäuser gebaut“, erzählt Gabrielle von kindwaldundwiese. Inspiriert wurde sie von einem Künstler, der Äste in regelmässigen Abständen zwischen zwei Baumstämme klemmte – wie eine kleine Himmelsleiter für Zwerge. „Daraus habe ich die Idee abgeleitet, das Ganze in der Ebene zu bauen – als Plattformen.“

Nach den verspielten Gräserherzen teilt unsere namuk Ambassadorin nun dieses zweite Herzensprojekt mit uns. Ein mehrstöckiges Naturhaus aus Ästen, Moos, Schnur und Vorstellungskraft. Gebaut aus dem, was der Wald schenkt – und dem, was Kinderhände und Fantasie daraus machen.
Gerade rund um den Weltumwelttag (5. Juni) erinnert uns dieses Projekt daran, wie viel wir erschaffen können, ohne der Natur etwas wegzunehmen. Nur mit dem, was sie uns freiwillig gibt – und was wir mit Herz, Zeit und Kreativität in etwas Magisches verwandeln.

Ein Bauprojekt für kleine und grosse Hände
Dieses DIY-Projekt ist ein echtes Familienprojekt. Nicht im Sinne von perfekt geplanten Abläufen – sondern weil jede Hand zählt, jede Idee willkommen ist. „Es fallen so viele verschiedene Aufgaben an, dass hier für jeden etwas dabei ist“, erzählt Gabrielle. Vom Sammeln der Materialien über das Einklemmen der Plattformen bis zur Möblierung: Es gibt Platz für grosse und kleine Mitmacher*innen. Ob als Wochenendprojekt oder als kreative Pause während einer Wanderung – das Zwergenhaus passt sich dem Tempo und der Zusammensetzung eurer Gruppe an.

Was ihr braucht
Die Hauptzutaten? Natur pur – und eine grosse Portion Fantasie.
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Gerade Äste und Zweige (in verschiedenen Längen und Dicken)
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Moos, Blätter, Farne, Rinde, Gräser, Blüten
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Naturschätze wie Schneckenhäuser, Eicheln, Federn, Kastanien, Ahornpropeller
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Leere Nussschalen, Steinchen und was euch sonst noch auf der Waldtour begegnet
Dazu ein paar praktische Helferlein: Gartenschere, Schnitzmesser, Schere, Jute- oder Hanfschnur. Kein Leim, kein Draht, kein Müll – Gabrielle achtet bewusst auf Nachhaltigkeit: „Wir haben uns für eine natürliche Schnur entschieden, damit das Zwergenhaus stehen bleiben darf und andere Kinder sich auch noch daran freuen können.“

So geht’s: Zwergenarchitektur in sieben Schritten
1. Den perfekten Baum finden: Sucht euch einen Baum mit weit verzweigtem Wurzelbereich. Bemoost ist ein Bonus – aber kein Muss.
2. Plattformen bauen: Gerade Aststücke mit der Gartenschere zuschneiden und zwischen die Wurzelverzweigungen klemmen. So entstehen Etagen, auf denen das Leben einziehen kann.

3. Zimmer einrichten: Mit Moosteppichen, Farnmatratzen oder einem kleinen Dielenboden aus Stöckchen verwandelt ihr die Plattformen in echte Zwergenräume.

4. Wege und Verbindungen bauen: Ob Strickleiter, Hängebrücke oder einfache Trittsteine – hier braucht’s etwas Geschick und Geduld.
5. Möbel einziehen lassen: Ein Bett aus Rinde, ein Tischchen aus Stein, Nussschalen als Teller, kleine Blumensträusschen – "Hier sind eure Ideen gefragt. Je bunter, desto besser”, so Gabrielle.

6. Ein Garten darf nicht fehlen: Zäune aus Zweigen, Mini-Blumenbeete und kleine Bäumchen verwandeln den Bereich rund ums Haus in ein Paradies.
7. Wege gestalten: Verbindet alle Bereiche mit Pfaden und markiert sie mit Steinchen oder Trittplatten. Fertig ist das Zwergendorf!

Tipps & Tricks aus dem Wald
Ein paar praktische Tipps gefällig? Dann packt unbedingt mehr als eine Gartenschere ein – das erspart Diskussionen und Wartezeiten. „Je nach Gruppe kann das den Frust deutlich reduzieren“, meint Gabrielle augenzwinkernd. Und auch beim Bau der Plattformen lohnt es sich, zwischendurch mitzuhelfen: „Es ist wichtig, dass diese einigermassen stabil sind und nicht jedes Mal wieder einbrechen.“
Genauso wichtig wie das Werkzeug ist aber auch das richtige Zusammenspiel im Team. „Grössere Kinder können durchaus selber schon Plattformen bauen“, sagt Gabrielle, „während jüngere vielleicht eher die Gartengestaltung übernehmen – oder gerade am Anfang einfach mal auf Materialsammlung gehen.“ So wird das Projekt für alle zum Erfolg – unabhängig von Alter, Erfahrung oder Geschick.

Was dabei entsteht? Mehr als nur ein Haus
Was am Ende bleibt, ist mehr als ein Zwergenhaus aus Ästen und Moos. Es ist ein Gemeinschaftswerk, das verbindet – draussen, im Tun, im Miteinander. „Jeder kann sich auf seine Art einbringen und darf mit seinen Talenten glänzen. Zusätzlich braucht es jedoch auch Teamarbeit“, sagt Gabrielle. Und genau das erleben die Kinder: Was ich kann, zählt – und was wir gemeinsam schaffen, noch viel mehr.
Beim Bauen lernen die Kids spielerisch, wie wichtig Zusammenarbeit ist. Sie entdecken: “Jeder zählt in seiner Einzigartigkeit, ist wertvoll und kann einen Beitrag leisten. So ist es ja auch im richtigen Leben”, sagt Gabrielle. Und wenn sie später nochmal zum Häuschen zurückkehren, nach einem Gewitter etwa, dann geschieht das nicht nur aus Neugier, sondern aus echtem Verantwortungsgefühl. Sie haben mitgebaut, sie gehören dazu.

Dieses Bastelprojekt ist unglaublich variabel und kann je nach Alter, Motivation und Können angepasst werden. Sowohl was die Dimension als auch die Detailarbeit angeht. “Das Zwergenhaus-Projekt ist sozusagen in Komplexität und Zeitbedarf nach oben offen.”
Also, raus mit euch! Sucht euch euren Baum, sammelt Material und lasst ein neues Kapitel in der Geschichte der kleinen Waldbewohner entstehen. Vielleicht begegnet euch ja sogar ein echter Waldzwerg?
